Sascha Anderson

deutscher Autor, v. a. Lyriker; in der fr. DDR bekannt als Leitfigur d. alternativen Ost-Berliner Künstlerszene; 1991 als Spitzel d. fr. DDR-Staatssicherheitsdienstes enttarnt. Lyrikbände u. a.: "Jeder Satellit hat einen Killersatelliten", "brunnen, randvoll", "Crime Sites: Nach Heraklit"; Novelle: "Totenhaus"; auch Typograph u. Songtexter für Rockbands.

* 24. August 1953 Weimar

Herkunft

Alexander "Sascha" Anderson wurde am 24. Aug. 1953 in Weimar (damals DDR) geboren und wuchs in einem sozialistischen Elternhaus auf. Der Vater war Theaterschauspieler und Dramaturg, die Mutter arbeitete als Architektin und später als Trickfilmregisseurin.

Ausbildung

Nach der Schule absolvierte A. 1969-1971 eine Lehre als Schriftsetzer in Dresden und arbeitete kurzzeitig u. a. als Zerspaner, bevor er 1974 ein Volontariat bei der Deutschen Film AG (DEFA) in Potsdam-Babelsberg aufnahm.

Wirken

1975-1978 war A. als Autor an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg tätig. Nach diversen Aushilfsjobs lebte er ab 1981 als freier Schriftsteller in Ost-Berlin und avancierte bald zur Leitfigur der alternativen Künstlerszene im Stadtteil Prenzlauer Berg, die vom Staatssicherheitsdienst ("Stasi") des sozialistischen DDR-Regimes intensiv beobachtet wurde. A. profilierte sich als experimentierfreudiger, avantgardistischer Lyriker, fand für seine Werke aber keinen Verleger in der DDR und konnte deshalb ...